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Was sind freie Schulen wert? – Schülerinnen und Schüler unserer 10a diskutieren mit Politikern

 

Freie Schulen sind eine Bereicherung unserer Schullandschaft! Darin waren sich alle im Klassenraum der Klasse 10a einig. Ohne Wenn und Aber, schlossen sich diesem Urteil auch die beiden Gäste an. André Hüttemeyer (MdL, CDU) und Sam Schaffhausen (MdK, SPD) waren der Einladung des Schulleiters ihrer alten Schule, Mark Brockmeyer, gefolgt und stellten sich der Diskussion mit den Schülerinnen und Schüler. Die beiden Politiker und die Schülerinnen und Schüler teilen die positiven Erfahrungen mit ihrer Schule. Die christliche Gemeinschaft an der Schule sei etwas Besonderes.

André Hüttemeyer, Schulleiter Mark Brockmeyer und Sam Schaffhausen

Gute Schule braucht gutes Geld! „Herr Hüttemeyer und Herr Schaffhausen können als Verantwortungsträger Einfluss nehmen“, erläuterte Herr Brockmeyer seinen Schülerinnen und Schüler den Grund des Besuchs und dies sei bitter nötig, da freie Schulen wie das Kolleg St. Thomas chronisch unterfinanziert seien. Die Mittel des Landes deckten nur noch ca. 75 Prozent der Personalkosten. Zusammen mit den Sachkosten entstehe so eine erhebliche Finanzierungslücke. Einen Teil des Defizits deckten die Zuschüsse des Landkreises, aber der Rest müsste von den Eltern und vom Träger finanziert werden. Diese Situation sei ungerecht und auf Dauer auch nicht tragbar.

„Eine Vollfinanzierung muss das Ziel sein!“, legte André Hüttemeyer sich fest. Schließlich müssten die Schülerinnen und Schüler durch das Land beschult werden und diese Aufgabe übernehme das Kolleg St. Thomas in hervorragender Weise. Das Recht auf freie Schule gehört in der Bundesrepublik Deutschland zu den Grundrechten. Auch Sam Schaffhausen hielt eine vollumfängliche Refinanzierung freier Schulen für ein wünschenswertes Ziel, er wies allerdings auch darauf hin, dass dem Land im Gegenzug gewisse Kontrollrechte zugestanden werden müssten, um die Qualität der Schulen zu sichern. Hier mochte Herr Hüttemeyer nicht so ganz zustimmen, die bereits bestehenden Kontrollmechanismen seien ausreichend. Beide sehen sich als Thomaner in der Rolle als Botschafter für freie Schulen. Sie versprachen, sich für eine bessere Finanzausstattung stark zu machen.

„Wenn sich doch alle einig sind, warum passiert dann nichts?“, fragte Lotta aus der 10a kritisch nach, schließlich sei das Problem nicht neu und schon die alte Koalition habe eine Verbesserung der Refinanzierung versprochen. So einig sei man sich im Landtag wiederum nicht, gaben beide Politiker zu. „Am Ende greifen alle in denselben Topf“, erklärte André Hüttemeyer und dies bedeute, dass Geld immer knapp sei und nur die Dinge umgesetzt würden, die eine hohe Priorität besäßen. „Daran müssen wir arbeiten!“, formulierte er als Ziel. „Was können wir konkret tun, um Skeptiker zu überzeugen?“, wollte Maximilian aus der 10a wissen. Die Schülerinnen und Schüler sollten sich direkt an die Politiker vor Ort wenden, z. B. per Brief, oder noch besser direkt nach Hannover kommen! Diese Einladung griff Herr Brockmeyer sofort auf und versprach: „Wir finden einen Termin und kommen zum Landtag!“

In der anschließenden Reflexionsrunde im Rahmen der Trägervertreter von Kolleg St. Thomas und der Schulstiftung St. Benedikt wies deren Vorstand Uwe Kathmann auf die jüngste Initiative zur Refinanzierung freier Schulen hin. In einer schriftlichen Absichtserklärung hatten sich die Arbeitsgemeinschaft freier Schulen und der damalige Kultusminister Herr Tonne auf eine Neuordnung der Refinanzierung geeinigt. „Erinnern Sie bitte die Kultusministerin daran!“, bat er die beiden Politiker. Bislang stehe eine Umsetzung noch aus!